Michael D
Ich war mir lange nicht sicher, ob ich eine Bewertung schreiben soll, weil sie auf einer sehr persönlich Erfahrung basiert und sicher so nur für wenige relevant ist. Andererseits denke ich bis heute daran, und es war schon eine gravierende Erfahrung, deswegen ist ein Bewertung schon wichtig, denke ich. |Wir, Ehepaar und zwei Söhne, 14 und 16, hatten über booking gebucht. Der Eigentümer rief mich an und sagte, dass sie eigentlich keine Kinder als Gäste möchten. Ich fand das ok, sagte sowas wie, dass es gut sei, dass er Bescheid sage, dann könne ich natürlich etwas anderes buchen, bis er nochmal fragte, ob die Kinder denn brav seien (ja) und ob sie alleine in der Villa blieben (nein). Er meinte, dann würde es ja gehen. Ich hätte meinem ersten Impuls folgen und ablehnen sollen.|Wir kamen und erster, zweiter und auch dritter Eindruck waren supergut. Die Villa ist fantastisch, ein wunderschöner Garten/Innenhof, alles sehr geschmackvoll. Am besten aber ist die Inneneinrichtung - voller offensichtlich liebevoll zusammengesuchter Antiquitäten. Noch dazu ist Langenzersdorf ein wirklich netter Heurigenort, gleichzeitig sehr nahe bei Wien mit guter Anbindung.|Wir bezogen also 2 schöne Zimmer. Beide Zimmer haben einen gemeinsamen Vorraum, der wiederum über eine Tür auf den Innenhof führt. |Am nächsten Morgen kamen wir dann zum Frühstück - und es war ein so schön hergerichtetes Frühstück, wie ich es wirklich sehr selten gesehen habe. Und alles von exquisiter Qualität. |Dann auf einmal passierte es: Die Eigentümerin kam mit versteinertem Gesicht in der Frühstücksraum und sagte in etwa folgendes (ich versuche es nach bestem Wissen und Gewissen wiederzugeben): Wir hätten Sachen in den Vorraum gestellt. Wir hätten den Vorhang in dem Vorraum zugezogen. Wir hätten den Vorraum zugesperrt. Ihr Mann hätte ja gleich gesagt, dass das mit den Kindern keine gute Idee sei. Wir könnten jetzt gerne gehen. |Was hatten wir also gemacht: Ja, wir hatten vermutet, dass wir den Vorraum mitbenutzen dürfen, da er ja wirklich nur von unseren beiden Zimmern zugänglich war, und dort ein paar Sachen wie zB Wasserflaschen abgestellt, und ja, die Vorhänge zugezogen und abgesperrt. Wenn wir gewusst hätten, dass wir das nicht sollen, hätten wir das nicht gemacht. Wenn uns am nächsten Tag gesagt worden wäre, dass wir das Vorzimmer nicht benutzen sollen, wäre auch das selbstverständlich ok gewesen. Aber uns dann tatsächlich unvermittelt hinauszuwerfen ? Ich habe mich selten im Leben so gedemütigt gefühlt, und jedem Einzelnen unserer Familie ging es genauso. Am meisten getroffen aber hatte mich der letzte Satz mit den Kindern: Die hatten mit den "Verfehlungen" überhaupt nichts zu tun, und es war ja der Eigentümer gewesen, der mich eigentlich dazu brachte, dann doch diese Buchung wahrzunehmen. |Es fällt mir wirklich schwer, so eine schlechte Bewertung zu geben, denn Villa und Umgebung sind grandios und es ist klar erkenntlich, wieviel Sorgfalt und Leidenschaft die Eigentümer in dieses Haus gesteckt haben. Auf der anderen Seite waren wir - und ich möchte nicht übertreiben - traumatisiert und der Urlaub war futsch.